Interview mit Gery T. in der Sonderbar in Hurden
Was können Sie mir über den Zürichsee sagen?
Dass mir da praktisch vonem iigshlossä sind. Vorn, hinde, links und rächts: Überall de Zürisee.
OK. Ja, da haben Sie Recht. Und wenn ich Sie nicht gerade auf der Hurdner Halbinsel fragen würde?
(überlegt)
Früher war das linke Ufer arm und das rechte reich. Heute wohnen überall die Bonzen.
Die harten Fakten zuerst
In Wikipedia sind so manche Fakten über den See, den Zürich gerne sein eigen nennt, zusammengetragen. Für Eilige – schliesslich ist Zeit auch Geld – haben wir an dieser Stelle ein paar knackige Infos zusammengestellt.
Der See wird nicht nur von der Linth, sondern von insgesamt 5 Zuflüssen gespiesen.
Insgesamt sind seit dem 13. Jahrhundert 26 Seegfrörnis überliefert. Besonders erwähnenswert hierbei sind das 14. Jahrhundert, in dem keine einzige verzeichnet wurde. Und die hundert Jahre ab 1684, in denen der Zürichsee insgesamt 8 mal komplett zugefroren war.
Da sage noch einer, die Klimaerwärmung sei eine neuzeitliche Erscheinung.
Wirr-Warr mit dem Namen
Wer den Zürichsee kennt, glaubt zu wissen, dass er beim Seedamm endet, der den Zürich- vom Obersee trennt.
Überraschenderweise ist dies jedoch nicht ganz korrekt.
Denn das Gewässer, das wir gemeinhin Zürichsee nennen, heisst eigentlich gar nicht so, sondern Untersee.
Der Begriff “Zürichsee” umfasst nämlich streng genommen den Obersee und den — nun, ja — Untersee (nennen wir ihn “Zürisee light”).
Gletschersterben? I like!
Streng genommen ist jeder See eine wassergefüllte Vertiefung im Boden. Dies trifft auch auf den See an den drei Kantonen zu.
Das Wasser stammt von den Alpen, und die Vertiefung ihrerseits überraschenderweise ebenfalls – aber wir greifen vor.
Vor zig Millionen Jahren füllten riesige Massen von Abtragungsschutt der entstehenden Alpen das Molassebecken des Schweizer Mittellandes. Dabei bildeten sie verschiedene Schichten von Sedimenten.
Durch den Vorstoss des Rhein-Linth-Gletscher während der verschiedenen Eiszeiten bildeten sich neue Täler, und bestehende Täler wurden vertieft.
Nach Ende der Würm-Eiszeit zog sich der Gletscher zurück und gab den Raum für das Wasser frei.
So verdanken wir dem Sterben des Rhein-Linth-Gletschers diesen See und die sonnenbeschienenen Hänge des Pfannenstiels. Dem Gletschersterben sei ausnahmsweise Dank. Denn ohne sterbenden Gletscher gäbe es das Sihltal ebensowenig wie den lauschigen Lindenhof.
Nach der Verwirrung um den Namen noch ein paar Zahlen zum Abrunden
Von den 31 Ortschaften, die an den diesen See grenzen, ist die Stadt Zürich nicht ganz überraschenderweise die grösste, und Hurden mit 271 Einwohnenden die kleinste (Stand 2008).
Insgesamt leben 1.2 Mio Menschen in den Gemeinden rund um den Zürichsee. Die Schweizer Gesamtbevölkerung beträgt 8.6 Mio Einwohnende. Daraus folgt, dass mehr als jeder Siebte Einwohnende am oder um dieses Gewässer wohnt.